IGS – Bestrebungen in Papenburg

Die Schulpolitik entzweit den Papenburger Stadtrat: Der Verwaltungsausschuss hat jetzt beschlossen, eine Integrierte Gesamtschule (IGS) abzulehnen. Der Schulausschuss stimmte zwei Wochen zuvor für das Gegenteil. Die Heinrich-von-Kleist-Schule hält währenddessen an ihrem Vorhaben fest, IGS zu werden. Am Mittwoch lädt die Schule zu einer Info-Veranstaltung.

Zudem hat der Verwaltungsausschuss entgegen dem Aschendorfer Ortsrat beschlossen, eine IGS auch in Aschendorf „derzeit nicht zu befürworten“, hieß es gestern aus dem Papenburger Rathaus. Der Schulausschuss hatte zuvor mit 7 Ja- und 5 Nein-Stimmen dafür gestimmt, „die Erweiterung des Bildungsangebotes in der Stadt um eine Integrierte Gesamtschule zu prüfen“.

Nach den Bestimmungen des niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes ist der Verwaltungsausschuss in diesem Fall das entscheidende Gremium. Das bedeutet: Offiziell sagt die Stadt Papenburg derzeit Nein zu einer Integrierten Gesamtschule. Das kann sich aber wieder ändern. Denn es besteht noch die Möglichkeit, dass sich der Stadtrat mit der Frage befasst. Das ist sogar wahrscheinlich. Denn der Verwaltungsausschuss hat auch beschlossen, dass das Thema im Stadtrat behandelt werden soll, wenn „wenn die Landesregierung, wie angekündigt, die schulischen Rahmenbedingungen durch entsprechende Gesetzesänderungen angepasst hat.

Dessen ungeachtet will die Papenburger Heinrich-von-Kleist-Schule dafür kämpfen, zur IGS zu werden. Deren didaktischer Leiter Marcel Beckefeld ist von den Vorzügen einer IGS überzeugt. „Der Bedarf ist da.“ Allein im vergangenen Jahr seien so viele überforderte Kinder vom Gymnasium auf die Heinrich-von-Kleist-Schule gewechselt , „dass wir eine zusätzliche Klasse 9 schaffen mussten.“ Dem stimmt auch der stellvertretende Schulleiter Ralf Haustein zu. Für die beiden Pädagogen ist die Standortentscheidung dann erst „der zweite Schritt“: Wichtig sei, dass es im nördlichen Emsland eine IGS gebe. Sie ergänzen jedoch: Das neue Gebäude der Heinrich-von-Kleist-Schule biete ideale Bedingungen. „Wir wollen sachlich über die Integrierte Gesamtschule informieren.“ Dazu hat die Schule am Mittwoch Claus Duckstein, didaktischer Leiter einer IGS in Aurich, als Gastredner eingeladen.

Auch die Aschendorfer Elterninitiative „IGS Apfel“ spricht sich für eine IGS aus. Sie favorisiert allerdings den Standort Aschendorf. Eine dort angesiedelte „kleine IGS“ mit nur 70 Schülern hätte zudem den Vorteil, dass Schulen in umliegenden Gemeinden keine Sorgen haben müssten, dass zu viele Schüler auf eine IGS wechseln.

Die Info-Veranstaltung der Heinrich-von-Kleist-Schule für alle interessierten Bürger findet am kommenden Mittwoch, 20. Februar, um 18 Uhr in der Aula der Schule statt.

(Text: EMS-ZEITUNG)

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