Anfang September 1939 überfiel die deutsche Armee völkerrechtswidrig das Nachbarland Polen. Der menschenverachtenden Politik gedenkend veranstaltete der Deutsche Gewerkschaftsbund, Kreisverband Leer, eine Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Esterwegen. Mit dabei waren die Bundestagskandidat/inn/en Gitta Connemann (CDU), Markus Paschke (SPD) und Harald Kleem (Grüne). Haupredner war der Präsident des Europaparlaments Martin Schulz (SPD). Der gelernte Buchhändler ist seit 1994 Mitglied des Europaparlaments und wurde 2012 zu dessen Präsident gewählt. Neben vielen anderen prominenten Gästen war auch Ostrhauderfehntjer Matthias Grote (SPD) vom Europaparlament dabei. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung mit antifaschistischen Liedern des Gesangsduos Rita und Paul.
In einer beeindruckenden Rede gedachte Martin Schulz in Esterwegen der Opfer des Nationalsozialismus. Er würdigte insbesondere, dass auch ganz junge Besucher an der Veranstaltung teilnahmen. Er hob hervor, dass Widerstand gegen die Nazis und Engagement für den Frieden aus allen politischen Lagern komme. In Esterwegen seien auch viele „Bürgerliche“ ermordet worden. Er hob aber auch die Leistung der Arbeiterbewegung hervor, die seit ihrem Bestehen für Frieden und Gerechtigkeit stehen würde und viele Opfer gebracht hätte. Sie „setzten ihr Leben für bürgerliche Rechte“ ein. Er erinnerte auch an den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, der an den Folgen der unmenschlichen Lebensbedingungen in Esterwegen starb. Die Nazis hatten verboten, dass er den Friedennobelpreis entgegennahm. Mit dem gemeinsam gesungenen Moorsoldatenlied endete die Veranstaltung.
(Text und Fotos: Hasso Rosenthal, GEW-Vorstandsteam)