Gute Beteiligung am Warnstreik in Bremen

K1024_DSC04726Auch aus unserem Kreisverband beteiligten sich zahlreiche Kolleginnen und Kollegen am Warnstreik in Bremen. Insgesamt haben sich heute 7000 Streikende aus ganz Niedersachsen und Bremen an einer zentralen Demonstration und Kundgebung in Bremen beteiligt.

Unsere stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Niedersachsen, Laura Pooth, sagte: „Es ist ein Skandal, dass für die größte Beschäftigtengruppe im öffentlichen Dienst der Länder immer noch kein Eingruppierungs-tarifvertrag gilt. Die 200.000 angestellten Lehrkräfte müssen endlich tariflich eingruppiert werden – das ist unsere zentrale Forderung!“

„Die Arbeitgeber haben sich bisher geweigert, überhaupt ein Angebot vorzulegen. Gleichzeitig wollen sie bei der betrieblichen Altersversorgung im öffentlichen Dienst den Beschäftigten in die Tasche greifen. Diese müssten dann mit einer Rentenkürzung bis zu 20 Prozent rechnen. Deshalb dürfen die Arbeitgeber der Länder sich nicht wundern, wenn es jetzt zu einer Eskalation kommt“, sagte der ver.di-Landesleiter Detlef Ahting. „Was wir auch nicht mehr hören können, ist das ewige Gejammer über die vermeintlich leeren Kassen. Die Schuldenbremse ist von der Politik selbst verschuldet, ebenso wie die nichterhobene Vermögenssteuer oder die geringe Erbschaftssteuer. Erst Steuergeschenke an die Unternehmen verteilen und dann den eigenen Beschäftigten in die Tasche greifen – damit muss endlich Schluss sein!“

Die Gewerkschaften fordern für die 800.000 Tarifbeschäftigten der Länder (ohne Hessen) eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich, die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach der Ausbildung sowie die Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro monatlich und eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs für Auszubildende von 27 auf 30 Tage. Das Tarifergebnis soll zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 700.000 Pensionäre übertragen werden.

Informationen zum Warnstreik am Donnerstag

Wir haben einen Bus gemeinsam mit den KVs Emden und Ammerland.

Meldet euch bitte für die Streikteilnahme auf der Homepage der GEW-Weser-Ems an

http://gewweserems.de/anmeldung-buslinie-1/ (Link markieren, rechte Maustaste, auf Link öffnen klicken)

Ihr müsst in die Felder euren Namen und eure Mailadresse eintragen sowie euren beruflichen Status anklicken und den Zusteigeort auswählen.

Schön wäre es, wenn ihr uns per Mail an johannes.ackermann@t-online.de über eure Teilnahme zusätzlich informieren würdet.

In Bremen fahren die Busse zum Weserstadion. Von dort aus wird zum Marktplatz demonstriert, wo um 12.30 Uhr die Kundgebung, u. a. mit unserer stv. Landesvorsitzenden und Gastreferentin auf unserer Mitgliederversammlung Laura Pooth, stattfindet.

Die Rückfahrt ist um 14.30 Uhr wieder vom Weser-Stadion.

 

 

 

 

 

 

Donnerstag ist Warnstreik mit Kundgebung in Bremen

Exif_JPEG_PICTURELiebe Kolleginnen und Kollegen,

die öffentlichen Arbeitgeber provozieren, sie

– legen kein Angebot vor,

– wollen die tariflichen Eingruppierungsregelungen für angestellte Lehrkräfte diktieren

– und erwarten von uns die Zustimmung zu deutlichen Verschlechterungen in der Zusatzversorgung (VBL).

Dies ist mit der GEW nicht zu machen. Jetzt ist eure Unterstützung gefordert.

Beteiligt euch  deshalb am

Warnstreik am Donnerstag, dem 12. März,

mit Demonstration und Kundgebung in Bremen

Unser Bus fährt um 8.30 Uhr ab Emspark Leer

Wichtiger Hinweis: Streikberechtigt sind angestellte Beschäftigte des Landes, Beamte haben (noch) kein Streikrecht, können und sollten aber, wenn sie keine Dienstverpflichtungen und Zeit haben, aus Solidarität mitdemonstrieren, gleiches gilt für Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand.

Gute und wichtige Informationen zur Altersteilzeit

Wer jetzt überlegt, in Altersteilzeit zu gehen, sollte sich vorher informieren. Die neue Broschüre unseres Bezirksverbandes ist dazu hervorragend geeignet. Wir werden sie in ausreichender Anzahl zur Mitgliederversammlung mitbringen, ihr könnt sie dann mitnehmen.

Zur Einstimmung hier die Titelseite und das Inhaltsverzeichnis

Titel AltersteilzeitInhalt Altersteilzeit

Heute ist Internationaler Frauentag

Rote Nelke

Der GEW Kreisverband Leer gratuliert allen Kolleginnen zum

Internationalen Frauentag

 GEW-Kommentar: Es geht um Geld und Zeit

Die Entscheidungsfreiheit über den Umfang von Arbeitszeiten – ob Vollzeit- oder Teilzeit-Job – bei Männern und Frauen wird in der Regel von verschiedenen Faktoren bestimmt. Wunsch und Wirklichkeit klaffen oft weit auseinander. Deshalb muss man Arbeitszeiten über unterschiedliche Lebensphasen hinweg und die gesamte Erwerbsbiographie in den Blick nehmen, meint Frauke Gützkow, Leiterin des GEW-Arbeitsbereichs Frauenpolitik.

Wer in Vollzeit arbeitet und durchgängig erwerbstätig ist, kann Karriere machen. Wer aber in Teilzeit arbeitet oder längere Zeit aussetzt, gerät in eine berufliche Sackgasse. Frauen werden aufgrund von Beurlaubung oder Teilzeit – oft aus familiären Gründen – später befördert als Männer und können diesen Rückstand kaum mehr aufholen. Dieses Muster gilt auch für das Arbeitsfeld Bildung und Erziehung, obwohl sich die Rahmenbedingungen hier unterscheiden. Gerade in Schulen ist Teilzeit die individuelle Lösung des Vereinbarkeitsproblems – zu Lasten der Frauen. In den Kitas ist Vollzeit oder Teilzeit selten eine freiwillige Entscheidung – weil oft nur Teilzeitstellen angeboten werden. Die Arbeitsbedingungen von Honorarkräften ermöglichen eine eigenständige Existenzsicherung nur unter hohem Einsatz. An Hochschulen ist Teilzeit in der Qualifizierungsphase die Norm (s. S. 26 und 34 f.).

Die Verteilung der Arbeitszeiten in Beruf und Familie ist zum Nachteil der Frauen: Ihre stärkere Beteiligung am ­Erwerbsleben geht mit einer Zunahme von Teilzeitarbeit einher. Zwischen der ungleichen Verteilung der Zeit für Job und Kinder oder Pflege und dem geringeren Einkommen der Frauen besteht ein enger Zusammenhang.

Klar ist: Bei den Arbeitszeiten klaffen Wunsch und Wirklichkeit bei Frauen wie Männern weit auseinander. Viele Väter, die in Vollzeit tätig sind, möchten ihre Arbeitszeit reduzieren, viele Frauen in Teilzeit wollen gerne aufstocken. Arbeitgeber gehen darauf noch zu wenig ein. Das zeigt, dass bei ihnen das Rollenbild von „Haupternährer“ und „Zuverdienerin“ weiter wirksam ist. Auch das Bild der „Rabenmütter“ ist zumindest im Westen nicht ganz überwunden und trägt ebenfalls dazu bei, dass Frauen ihre Arbeitszeit in der Familienphase verringern oder zeitweise ganz aus dem Job ausstiegen – zu Lasten ihrer Karriere, ihrer eigenständigen Existenzsicherung und ihrer Renten.

Und dennoch mangelt es Frauen oft an Zeitsouveränität, weil sie Haushalt, Familie, Pflege und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Zuständigkeiten für Familie und Haushalt sind ungleich verteilt und verstärken mit der geschlechtlichen Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt tradierte Rollenmuster. Deshalb: Frauen und Männer müssen unterei­nander die Arbeitszeiten in Beruf und Familie neu aufteilen. Die Erwerbstätigkeit der Frauen ebenso wie die Zweiverdiener-Haushalte nehmen zu und können andere partnerschaftliche Lebensmodelle eröffnen. Die gesellschaftliche und materielle Aufwertung der Berufsfelder etwa in Erziehung, Gesundheit und Pflege muss hinzukommen sowie ein gesetzliches Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit. Hier ist Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) gefragt.

Mittelfristig geht es auch um eine neue gewerkschaftliche Arbeitszeitpolitik. Wenn man Arbeitszeiten über unterschiedliche Lebensphasen hinweg und die gesamte Erwerbsbiographie in den Blick nimmt, können Entwürfe für zeitgemäße und zukunftsweisende Arbeitszeitmodelle entstehen. Debatten um künftige Arbeitszeitpolitik sind geschlechterbewusst zu gestalten. Es ist gut, dass Frauen- und Familienministerin Manuela Schwesig (SPD, s. Interview S. 36) die Debatte über die 32-Stunden-Woche für Eltern und über Transferleistungen angestoßen hat. Es ist aber auch unser Auftrag als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, das 32-Stunden-Vollzeit-Modell attraktiv zu machen. Denn Arbeit und Leben sind mehr als Erwerbsarbeit. GEW-Frauen arbeiten an einem erweiterten Arbeitszeitbegriff, der Ehrenamt, Familie, Fürsorge für Ältere und Nachbarn sowie Zeit für sich selbst einbezieht. Die kurze Vollzeit könnte zum Leitbild einer neuen Arbeitszeitpolitik werden.

Frauke Gützkow,
Leiterin des GEW-Arbeitsbereichs Frauenpolitik