Lieber Kollege, liebe Kollegin,
zunächst einmal ein dickes Dankeschön an alle, die an unseren Warnstreikaktionen beteiligt waren bzw. sie unterstützt haben. Die Missachtung unserer berechtigten Interessen und Forderungen durch die Arbeitgeberseite hält jedoch weiter an. Es ist schon ein „dicker Hund“, auch in der 2. Verhandlungsrunde kein Angebot zu machen und darüber hinaus den Verhandlungstisch bereits nach der Hälfte der vereinbarten Zeit zu verlassen.
Das darf sich nicht wiederholen, also müssen wir „eine Schippe drauflegen“.
Ein Schulleiter aus unserem Bezirk brachte es vor einiger Zeit auf den Punkt. Zu einer Kollegin, die gewerkschaftlich organisiert war, aber an einem Streiktag in der Schule erschien, sagte dieser: „Liebe Kollegin, sie verzichten auf ihr gutes Recht und fallen Ihren eigenen Leuten in den Rücken. Wenn alle so handeln, werden wir bei dieser Tarifrunde keine Lohnerhöhung bekommen“.
Tatsächlich hat dieser Schulleiter Recht. Beim Streik gibt es keine Enthaltung. Ein Streikbruch bedeutet de facto, dass der/die Nichtstreikende mit dem Angebot der Arbeitgeber zufrieden ist – für sich und für alle anderen Tarifbeschäftigten. In unserem Fall bedeutet dies: Mit keinem Angebot!
In der Vergangenheit konnten wir darauf bauen, dass andere Gewerkschaften unsere Tarifabschlüsse für uns erstreikten. Diese Zeiten sind seit 4 Jahren endgültig vorbei. Die GEW organisiert in Niedersachsen die meisten Landestarifbeschäftigten. Mit anderen Worten: Wir müssen uns selbst um unser Gehalt und unsere Arbeitsbedingungen kümmern.
Daher: Wenn Du in unserem Bezirk an einer Schule oder Hochschule im Tarifverhältnis tätig bist, sollte der nächste Dienstag dein nächster Streiktag sein. Du solltest ihn nutzen, um mit möglichst vielen anderen netten Kolleginnen und Kollegen – auch von GdP und verdi – an einer Großkundgebung (mit vorheriger Demonstration) in Hannover teilzunehmen. Wir organisieren zur Zeit die An-und Abreisemöglichkeiten und informieren euch spätestens bis zum Wochenende.
Solltest Du bereits im Ruhestand sein, würden wir uns freuen, wenn du uns begleiten würdest. Und auch wenn Du verbeamtet arbeitest, solltest Du überprüfen, ob Du Zeit hast, an der Demonstration teilzunehmen oder Deine Solidarität zum Ausdruck bringst. Die streikenden KollegInnen sind es, die auch Dein (Ruhe-)Gehalt aufpolieren.
Ein wichtiger Hinweis für die verbeamteten KollegInnen: Auf keinen Fall dürft Ihr für Vertretungsunterricht herangezogen werden, wenn Unterricht durch Streik ausfällt. Dies ist gesetzlich untersagt. Weist ggf. Eure(n) Schulleiter/in darauf hin.
Bis Dienstag!
Angaben zu den Einstiegs- und Mitfahrmöglichkeiten folgen.
Es grüßt Euch
die Bezirksarbeitskampfleitung