Fraktionsvize Klare:
CDU will Arbeitszeit an Gymnasien und Gesamtschulen verlängern
GEW droht gemeinsame Proteste der Kollegien an
Der stellvertretende Fraktionsvize Karl-Heinz Klare hat die Verlängerung der Arbeitszeit an Gymnasien und Gesamtschulen angekündigt. In einer neuen Arbeitszeitverordnung für Lehrkräfte soll die Stundenverpflichtung an Gymnasien und Gesamtschulen in der Sekundarstufe I auf 25 heraufgesetzt werden, erklärte Klare bei dem Besuch der Kooperativen Gesamtschule Moordeich am 28. 11. 2012, wie die Kreiszeitung Delmenhorst am 1. 12. 2012 berichtete. Bisher unterrichten Lehrkräfte an Gymnasien 23,5 Wochenstunden, an Integrierten Gesamtschulen 24,5 Wochenstunden. Klare versteckt diese Verschlechterung hinter der Ankündigung, die Lehrkräfte aller Schulformen in der Sekundarstufe I gleich behandeln zu wollen.
Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen, Eberhard Brandt, fordert den Ministerpräsidenten McAllister und Kultusminister Althusmann auf, jegliche Pläne zur Verlängerung der Arbeitszeit fallen zu lassen und sich eindeutig zur Arbeitszeit in den Schulen zu erklären. „Kaum hat die Rückzahlung des Arbeitszeitkontos an den Gymnasien begonnen, da überlegen führende CDU-Politiker, wie sie unsere KollegInnen wieder betrügen können!“ Alle Parteien müssten wissen, dass die Kollegien sich das nicht gefallen lassen. Brandt erinnert an die erfolgreichen gemeinsamen Proteste der GEW und der übrigen Lehrerorganisationen gegen den Versuch der Landesregierung in 2008, die Rückgabe des Arbeitszeitkontos auf den St. Nimmerleinstag zu verschieben. „Das kriegen wir wieder hin.“ Eine Partei, die mit der Arbeitszeit spiele, sei nicht wählbar, erklärt der GEW-Landesvorsitzende.
Die GEW fordert, die Arbeitszeit der Lehrkräfte in allen Schulstufen zu reduzieren und Kooperationszeiten für multiprofessionelle Teams bei inklusivem Unterricht einzuplanen. In der Grundschule und der Sekundarstufe I soll als erster Schritt die Arbeitszeit der Oberschule (25,5) eingeführt werden. Ziel sind 23,5 Wochenstunden für alle Schulformen. Für die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe müssen Entlastungen für große Kurse eingeführt werden, um die Korrekturbelastung zu verringern.
Verantwortlich: Richard Lauenstein