Am 14. Januar 2014 lud der GEW-Kreisverband Leer zu einer Fachtagung zum Thema „Inklusion“ ein. Wie der Internetredaktion vom Veranstaltungsleiter Hasso Rosenthal mitgeteilt wurde, teilten alle Teilnehmer/innen der in der Arbeitsgruppe versammelten Teilnehmer/innen grundsätzlich den Willen, die Inklusion in die Praxis umzusetzen. Aber die Bedingungen dafür sind nach Auffassung der Versammlungsteilnehmer derzeit noch äußerst fragwürdig:
So seien in der AG insbesondere die folgenden Kritikpunkte geäußert worden:
Kritikpunkt 1: Dadurch, dass die Lehrerfortbildung des NLI landesweit „gegen die Wand gefahren“ wurde, um Geld zu sparen –und das von SPD und CDU gleichermaßen!-, fehlt es überall an qualifizierten und qualifizierenden Fortbildungsangeboten.
Kritikpunkt 2: Die Kolleginnen und Kollegen sind für die Inklusion. Aber sie haben mit Recht große Sorge, dass im Allgemeinbildenden Schulwesen nicht dieselbe Förderqualität geboten werden kann wie zurzeit in der Förderschule es der gewohnte Standard ist. Leidtragende wären die Kinder, die einen Rechtsanspruch auf eine bestmögliche Qualifikation haben sollten.
Kritikpunkt 3: Die Gewerkschaft müsste gerade im Bereich „Schule-Kommune-Landkreis-Bezirk-Land“ sehr deutlich sagen, dass kostenlos erprobtes Diagnosematerial (insbesondere der Förderschul – Erfahrungsschatz) an die Kreisschulmedienstellen gegeben werden sollte. Dort sollten gemäß den alten Konzepten der Förderschule Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung,
der Förderschule für Blinde, der Förderschule für Sehbehinderte, der Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, der Förderschule für Gehörlose, der Förderschule für Schwerhörige, der Förderschule für Körperbehinderte, der Förderschule für Lernbehinderte, der Förderschule für Sprachbehinderte, der Förderschule für Taubblinde sowie der Schule für Kranke bzw. Kinder in längerer Krankenhausbehandlung Materialien zum Abholen angeboten werden.
Kritikpunkt 4: Die barrierefreie Ausgestaltung der Schulen liegt noch völlig im Argen.
Kritikpunkt 5: Nach den absolut sinn- und wirkungsfreien Rechtschreib- und Schriftreformen hat es eine Massenvernichtung von vorhandenen und unbrauchbar gewordenen Fördermaterialien gegeben, in die die Kollegien oft ehrenamtlich und damit umsonst jahrzehntelang viel Arbeit hineingesteckt haben. Schaut man sich gegenwärtige Hilfsangebote in Deutschland an, so findet man brauchbare nur südlich der Main-Mosel-Linie.
Auf der Basis dieser Kritik stellte die Arbeitsgruppe fest, wie wichtig eine Koordinierungsgruppe „Inklusion“ auf Kreisebene sei und forderte…
… die Schulen in ihren bisherigen Erfahrungen zu bestärken. Die Grundschulen hätten als kleine Gesamtschulen schon lange gute Arbeit in Richtung Integration geleistet. Außerhalb der deutschen Grenzen schütteln viele den Kopf über die Wortklauberei „Integration vs. Inklusion“. Dabei war eine gute Integration immer scho inklusiv, gute Inklusion braucht oft integrierende Maßnahmen (Fördergruppen usw.).
… ein tiefes und breites Angebot an Qualifizierungen
… dass die Förderschulkollegen einen zuverlässigen schulischen „Heimatort“ bekommen.
… dass die Landkreise nach dem Konnektivitätsprinzip für die zusätzlichen hohen Kosten entlastet werden müssen
… dass die Personalschlüssel für Klassengrößen und Lehrerstunden müssen drastisch verbessert werden.
… dass die GEW vor Ort daran mitzuwirken hat.
Hilfen bei der Umsetzung der Inklusion findet man auf der Website des OV Rheiderland:
http://www.gew-rheiderland.homepage.t-online.de/13-07Inklu.html