Arbeiten ältere Lehrkräfte zu wenig?

Bekommen Lehrkräfte in Niedersachsen zu viele Ermäßigungsstunden im Alter? Das will uns die rot-grüne Landesregierung mit ihren Plänen ja wohl unterstellen. Die folgende Übersicht der Kultusministerkonferenz beweist das Gegenteil.

 

 

Altersermäßigungsstunden pro Woche

Altersermäßigungsstunden pro Schuljahr x Schuljahre

Land

Ab 55

Ab 57

Ab 58

Ab 60

ab 62

Ab 63

Schul-wochen

Ab 55

Ab 57

Ab 58

Ab 60

ab 62

Ab 63

Entlastung bei Ruhestand ab 65

Baden-Württemberg

1

2

40

0

0

80

400

0

0

480

Bayern 1)

1

2

3

40

0

0

80

160

360

0

600

Berlin 2)

1

2

40

200

0

0

400

0

0

600

Brandenburg

1

40

0

0

0

200

0

0

200

Bremen

1

2

40

0

0

80

400

0

0

480

Hamburg 3)

2

40

0

0

0

400

0

0

400

Hessen

1

2

40

200

0

0

400

0

0

600

Mecklenburg-Vorpommern

2

40

0

0

0

400

0

0

400

Niedersachsen

 

 

 

1

 

 

40

0

0

0

200

0

0

200

Nordrhein-Westfalen

1

3

40

200

0

0

600

0

0

800

Rheinland-Pfalz

3

40

0

0

0

0

0

360

360

Saarland

1

3

40

0

120

0

600

0

0

720

Sachsen

1

2

40

200

0

0

400

0

0

600

Sachsen-Anhalt

2

40

0

0

0

400

0

0

400

Schleswig-Holstein

1

2

3

40

0

0

80

240

0

240

560

Thüringen

2

40

800

0

0

0

0

0

800

Mittelwert

512,5

 

1) Hauptschullehrer erhalten 1 Ustd. ab dem 58. und 2 Ustd. ab dem 62. Lebensjahr
2) gilt nur für angestellte Lehrkräfte, die vor dem 01.03.2005 eingestellt wurden und das 50. Lebensjahr vor dem 01.09.2008 erreicht haben
 3) 2 Zeitstunden (Hamburg berechnet die in Lehrerarbeitszeit Zeitwochenstunden) 

Hier gibt`s die vollständige Quelle zum Download.

In Rhauderfehn entscheidet der Rat mit dem Taschenrechner

Die schlimmsten Befürchtungen, die unser langjähriges GEW-Mitglied und Burlager Ortsbürgermeister, Herbert Broich, auch an dieser Stelle geäußert hatte, sind nun eingetreten: „Kinder werden zu Kostenfaktoren auf zwei Beinen“. Am Donnerstagabend entschied der Rat der Gemeinde Rhauderfehn mit der knappsten aller denkbaren Abstimmungsmöglichkeiten (15 zu 14 Stimmen, die Stimme des Bürgermeisters war wohl die entscheidende!) vier von acht Grundschulen zu schließen.

Von den Protesten der gewählten Elternvertreter und den eindrucksvollen Demonstrationen der Rhauderfehner Bürger ließen sich die Verwaltung und die Mehrheitsfraktionen überhaupt nicht beeindrucken. In vorauseilendem Gehorsam eilten Grüne, CDU, Friesen und BfR ohne wirkliche Zeitnot voraus und setzen den Vorschlag des Landesrechnungshofes um. Ein fatales Signal.

Jetzt dürften Randgebiete der Gemeinde wie Burlage ausbluten, denn wer baut noch als junge Familie dort ein Eigenheim, wo die Grundschule geschlossen wird? Wo bleibt der Kampf um junge Familien? Dem allseits beschworenen demographischen Wandel gilt es die Stirn zu bieten: Familien müssen angeworben statt abgeschreckt werden. Nun hat man sich dem Zwang der Demographie gebeugt. Ein Armutszeugnis für die Politik.

Ein Armutszeugnis auch für die Demokratie: Junge Menschen mischen sich ein, haben richtige und wichtige Argumente. Rigoros werden diese beiseite geschoben. Stattdessen wird der Vorschlag des Rechnungshofes eins zu eins umgesetzt. Ob auf diese Weise Menschen für die Mitarbeit in der Kommunalpolitik gewonnen werden?

Schade, schade. Wieder einmal ein Lehrstück der Bildungspolitik, das wir lieber nicht gesehen hätten.

Einladung zur Vorstandssitzung

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

wir laden euch herzlich zu unserer nächsten Vorstandssitzung ein:

Termin:     Do. 7. November 2013 – 17.00 Uhr

Ort:             Tatort Taraxacum – Roter Salon

                  Rathausstraße 23 ; 26789 Leer

 

Tagesordnung:

 

  1. Begrüßung
  2. Bericht des GV
  3. Themenschwerpunkt und Termin der MV 2014
  4. GEW-Schwerpunkte 2014 (Stefan Störmer)
  5. GEW-Veranstaltungen 2014 (Vorschläge – Wünsche – Anregungen)
  6. Verschiedenes

Wir möchten einen kleinen Imbiss für die Sitzung bestellen. Bitte gebt uns deshalb zur Planung eine kurze Rückmeldung, dass ihr an der Sitzung teilnehmt bzw. verhindert seid. Leider gab es bisher lediglich eine Rückmeldung. Schade eigentlich.

Dank im Voraus.

Ausbildungsmarkt 2013 in der Krise

Ausbildungsplatzgarantie nötiger denn je

Zur Bilanz des Ausbildungsjahres 2013 erklärt Elke Hannack, stellvertretende DGB-Vorsitzende, am Mittwoch in Berlin:

„Der Ausbildungsmarkt nimmt krisenhafte Züge an. Obwohl die Bewerberzahlen im Jahr 2013 stabil geblieben sind, bleiben mehr junge Menschen als im Vorjahr ohne Ausbildungsplatz. Mehr als 83.500 Bewerber suchen noch einen Ausbildungsplatz – und das bei nur 33.500 offenen Stellen.

Die Zahl der Ausbildungsverträge droht auf den niedrigsten Wert seit der Deutschen Einheit zu fallen. Erneut ist die Zahl der Berufsausbildungsplätze um 12.560 Stellen gesunken. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen fliehen aus der Ausbildung. Die Quote der Ausbildungsbetriebe ist mit 21,7 Prozent auf dem tiefsten Stand seit 1999 angelangt. Gleichzeitig können vor allem Betriebe in den Problembranchen mit schlechter Ausbildungsqualität – wie etwa Gaststätten und Hotels – ihre Ausbildungsplätze oft nicht besetzen. Junge Menschen mit Hauptschul- und mittlerem Schulabschluss schaffen allzu oft noch immer nicht den Sprung von der Schule in die Ausbildung. Noch immer befinden sich rund 267.000 Jugendliche in den Warteschleifen des Übergangsbereichs.

Diese Zahlen zeigen: Bund, Länder und Sozialpartner müssen gemeinsam die duale Berufsausbildung wieder stärken. Junge Menschen haben ein Recht auf Ausbildung. Die Betriebe dürfen nicht nur über den vermeintlichen Fachkräftemangel und Akademisierungswahn klagen, sie müssen endlich wieder mehr ausbilden. Eine neue Bundesregierung sollte durch eine gesetzliche Ausbildungsplatzgarantie sicherstellen, dass alle ausbildungsinteressierten Jugendlichen auch einen Ausbildungsplatz bekommen und nicht in Warteschleifen oder ungewünschte Alternativen abgeschoben werden.

Der bisherige Ausbildungspakt wurde seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Die Pakt-Partner haben neue Ausbildungsbetriebe und neue Ausbildungsplätze versprochen. Stattdessen verzeichnen wir ein Rekordtief. Wir brauchen deshalb einen neuen Konsens für eine gute Ausbildung, der den Jugendlichen einen Ausbildungsplatz sichert, der die Ausbildungsbetriebe stärkt und der die Warteschleifen im Übergang von der Schule in die Ausbildung abbaut. Wir müssen attraktive Aufstiegsperspektiven für beruflich Qualifizierte eröffnen und die Qualität der Ausbildung auf die Tagesordnung setzen. Auf diesem Auge war der Pakt bisher weitgehend blind.“