Aktuelle Tarifrunde heute gestartet

GEW muss um L-EGO kämpfen

In der ersten Verhandlungsrunde im Bereich der Länder, die heute in Berlin stattgefunden hat, wurde klar, dass ein Einstieg in die Tarifierung der Eingruppierung von Lehrkräften an den Schulen und Hochschulen nur gelingt, wenn genügend Druck auf die Länder ausgeübt wird. Freiwillig werden sie den vordemokratischen Zustand nicht beenden, wonach ca. 200.000 Lehrkräfte ohne Verhandlungen mit den Gewerkschaften nach Gutsherrenart bezahl t werden. „Dieser Anachronismus muss ein Ende haben“, betonte Schaad, die für die GEW am Verhandlungstisch sitzt.

Die Gewerkschaften GEW und ver.di haben in der Sonderung gegenüber den Arbeitgebern einmütig und mit großem Nachdruck einen Einstieg in die Lehrerentgeltordnung gefordert. Die Arbeitgeber – und allen voran der sächsische Finanzminister Prof. G. Unland – haben sich in Ausflüchte gerettet. So soll zum Beispiel die tarifliche Eingruppierung der Lehrkräfte für die neueren Entwicklungen im Bereich Schule schädlich sein. Dass ihre Argumente nichts taugen, mussten sie zum Teil selbst zur Kenntnis nehmen. Am Ende wurde vereinbart, dass die Frage der Tarifierung der Eingruppierung der so genannten Nichterfüller, die ein Kernpunkt für eine Einigung überhaupt ist, in der nächsten Verhandlungsrunde am 14. Februar wieder aufgerufen werden wird. Bis dahin soll es auf Arbeitgeberseite einen internen Klärungsprozess geben.

Die Situation ist somit noch offen. Es kommt deshalb darauf an, den Arbeitgebern klar zu machen, dass die GEW für den Einstieg in die Lehrkräfte-Entgeltordnung notfalls auch zu Streiks bereit ist. Ohne diese deutliche Ansage gegenüber den Arbeitgebern wird sich nichts bewegen. Die GEW steht in dieser Tarifrunde in der Verantwortung, ein von ihr gefordertes Tarifziel in solidarischer Verbundenheit mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes selbständig durchzusetzen.

Von den Gewerkschaften wurden die weiteren Forderungen vorgetragen und erläutert. Ein Angebot der Arbeitgeber war hierzu heute nicht zu erwarten. Die Arbeitgeberargumente sind sattsam bekannt. Wieder einmal wurden die Schuldenbremse, der sichere Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst und andere Gründe dafür angeführt, dass die Länder so wenig wie möglich zugestehen.

Im Anschluss an den Verhandlungsauftakt in der Länder-Tarifrunde haben sich die Vertreter der Bundesländer beraten und teilten der GEW am Abend mit, dass sie bereit seien, in einer Arbeitsgruppe aus Vertretern der TdL und der Gewerkschaften offene Fragen der Lehrkräfte-Eingruppierung zu besprechen.

Gespräche sind noch keine Verhandlungen und erst recht noch kein Abschluss. Vielmehr will die TdL nur klären, ob es aus ihrer Sicht einen Sinn macht, mit der GEW über L-EGO zu verhandeln. Es ist deshalb weiterhin nötig, die Arbeitgeber mit Aktionen, Warnstreiks und notfalls auch mit Erzwingungsstreiks unter Druck zu setzen. In den Tarifverhandlungen wurde deutlich, dass die Bundesländer das Geschehen an den Schulen sehr genau beobachten.

Tag der offenen Tür beim GEW-Bezirksverband

Der Bezirksverband der GEW in Weser-Ems hat neue Räume bezogen.

Die Geschäftsstelle ist ab sofort im Staugraben 4a in Oldenburg zu finden.

Am Donnerstag, dem 7. Februar 2013, besteht in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten zu besichtigen und dabei mit den Aktiven des BV ins Gespräch zu kommen. Der Geschäftsführende Vorstand würde sich freuen, auch viele Mitglieder aus dem Kreis Leer in den neuen Räumen willkommen zu heißen. Vielleicht besteht bei der/dem einen oder anderen Kollegin/Kollegen Interesse, dies mit einem Einkaufsbummel in Oldenburg zu verbinden?

 

Wie geht es weiter mit der GEW?

Die Kolleg/inn/en unseres benachbarten GEW – Kreises Ammerland diskutieren zurzeit ebenso wie wir im Geschäftsführenden Kreisvorstand das Thema „Ehrenamtlichkeit“. Dem Mitgliederrundbrief „Ammerlandinfo“ entnehmen wir folgenden Text:

Wesentliches Merkmal der GEW und ihrer Arbeitsweise ist die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit. Nun gab es – für viele völlig unverständlich- auf einer Sitzung des Bezirksverbandes Weser Ems eine Diskussion über „Hauptamtlichkeit in der GEW“. Im Bezirksverband geht es hier bisher allerdings nur um ein Meinungsbild.

Auf Bundes- und auch auf Landesebene sind die Bestrebungen aber teilweise schon weiter gediehen. Es gibt deutliche Bestrebungen, die Hauptamtlichkeit deutlich auszubauen – für viele altgediente GEW-Mitglieder schwer verständlich.

 Warum das alles?

1. Geht es um Geld?

2. Geht es um Umverteilung der Mitgliedsbeiträge?

3. Geht es um Posten?

Ist vergessen, warum wir uns vor Jahren so vehement gegen einen Zusammenschluss zu VER.DI gewehrt haben?

Wir finden:

Die GEW ist eine „Mitmachgewerkschaft“ – und das muss sie auch bleiben!

Dazu brauchen wir das Ehrenamt!

Verstärkte Hauptamtlichkeit kann da nur stören!

Wie sehen das unsere Mitglieder im GEW Kreis Leer?

Meldet euch! Schreibt uns! Redet mit uns!

Auch in Osnabrück wird dieses Thema diskutiert: Einen lesenswerten Beitrag kann man sich hier herunterladen.

Ostfriesische Hochschultage mit attraktivem Programm

Das Mitglied unseres Kreisvorstandes und Mitorganisator der Ostfriesischen Hochschultage 2013, Hasso Rosenthal aus Weener, hat die Website mit dem diesjährigen Programm der OHT fertiggestellt. Die GEW Leer empfiehlt allen Mitgliedern, diese traditionsreiche und sowohl bildungspolitisch als auch wissenschaftlich wertvolle Fortbildungsveranstaltung zu besuchen. Viel Freude beim Verarbeiten neuer Erkenntnisse.

Hier können sich alle Interessent/inn/en das Programm der OHT anschauen.

 

Hannes Hothan verstorben

Die GEW Leer trauert um ihren ehemaligen Kreisvorsitzenden Hannes Hothan aus Hesel. Hannes war GEW – Kreisvorsitzender in den Jahren des politischen Reformumbruches von 1966 bis 1974. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Traueranzeige HH

Josef Kaufholt aus Emden verfasste für die Presse den folgenden Nachruf:

HANS-JOACHIM (HANNES) HOTHAN STARB AM 15. JANUAR 2013

Hannes Hothan, Initiator und Impulsgeber vielfältiger pädagogischer und politischer Entwicklungen Ostfrieslands, starb am 15. Januar 2013 im Alter von 83 Jahren in Hesel.

Er wirkte nachhaltig in der Schulentwicklung der Region, prägte die Parteienlandschaft und war Motor der Bildungsdiskussion in der Ostfriesischen Landschaft. Seine Aktivitäten hinterlassen einen bleibenden Eindruck, sie sind von bleibender Wirksamkeit.

Geboren wurde Hannes Hothan am 15. Oktober 1929 in Münster.

Die Schulzeit absolvierte er in Münster, Hannover und ab 1939 in Berlin, der Vater leistete seinen Dienst als Offizier dort.

Hannes Hothan gehörte zu dem Jahrgang, der 1943 wegen der Bombardierungen in die Kinderlandverschickung kam und 1945 noch zum Kriegseinsatz herangezogen wurde. Zu einem Einsatz an der Front in der Tschechoslowakei kam es aber nicht mehr, er geriet in amerikanische Gefangenschaft. Die Zeit als Sechzehnjähriger im Krieg, in der Gefangenschaft und auf der Suche nach der Heimat hat Hannes Hothan sehr geprägt. Die Familie fand 1946 in Antendorf wieder zusammen, Hannes Hothan besuchte das Gymnasium in Rinteln und verdiente als Arbeiter in einer Schulmöbelfabrik den Lebensunterhalt.

Nach dem Abitur nahm er 1952 das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Hannover auf. Gemeinsam mit seiner zukünftigen Frau Susanne Rademacher wählte er nach dem ersten Staatsexamen 1954 Ostfriesland als Dienstbereich.

Den Dienst als Junglehrer trat er in Selverde bei Remels an und übernahm 1956 die Schule in Klein-Remels.

Hannes Hothan hatte immer den Mut, über den Tellerrand hinauszuschauen: Bereits als Junglehrer entwickelte er Ideen zu notwendigen Reformmaßnahmen des Landschulwesens in Ostfriesland. 1962 übernahm er als Hauptlehrer die Schule Hesel, um dort im Aufbau einer der ersten Mittelpunktschulen tätig zu werden. Als Rektor wurde er zum Impulsgeber der Schulentwicklung der ganzen Region.

Hannes Hothan engagierte sich in der Lehrerpersonalvertretung und im Gesprächskreis Schule und Universität, beteiligte sich am Aufbau der Regionalen Pädagogischen Zentrums in Aurich und wurde politisch aktiv. 1970 gründete er den SPD-Ortsverein Hesel, war dessen Vorsitzender, arbeitete als Ratsherr in der Samtgemeinde Hesel und fertigte bis ins hohe Alter hinein Grundsatzpapiere zu bildungspolitischen Fragen für seine Partei.

Im Oktober 1976 übernahm Hannes Hothan die Funktion des Schulrates im Schulaufsichtsamt Emden II. Als Schulamtsdirektor, ab 1985 als Leiter des Schulaufsichtsamtes, gestaltete er maßgeblich die Arbeit an den Schulen der Stadt Emden. Er entwickelte ein Modell für die Lehrer- und Schülerbetriebspraktika, gestaltete den Übergang für Schulabsolventen von der Schule in den Beruf, setzte sich für die Schulbauentwicklung der Stadt ein und unterstützte die Arbeit der Schulen in sozialen Brennpunkten.

Besonders im Blick hatte er immer die Situation der in der Gesellschaft Vernachlässigten.

Der Bau eines Zentrums für Kinder mit geistiger Einschränkung an der Förderschule Emden und die Zusammenarbeit von Förderschullehrkräften mit den weiterführenden Schule waren ihm eine Herzensangelegenheit. Ein Pilotprojekt, das den Übergang von Förderschülerinnen und -schülern an die weiterführenden ermöglichte, gehörte dazu.

Von 1983 bis 1997 war Hannes Hothan Mitglied der Ostfriesischen Landschaft, ab 1993 Landschaftsrat. 1991 wurde ihm das Indigenat der Ostfriesischen Landschaft und 1997 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Mit Beginn des Jahres 1990 trat Hannes Hothan in den Ruhestand. Seine Gesundheit ließ Aktivitäten außerhalb des Hauses kaum noch zu. Er arbeitete dennoch unermüdlich weiter – nun an seinem Schreibtisch.

Der Dokumentation der Schulgeschichte Ostfrieslands galt seine besondere Aufmerksamkeit. 1984 beteiligte er sich an der Gründung des Ostfriesischen Schulmuseums Folmhusen und 1995 gab er gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schulgeschichte der Stiftung Schulgeschichte der GEW ein zweibändiges Werk unter dem Titel „Schule in Ostfriesland 1945 bis 1995“ heraus, das mit Zeitzeugenbeiträgen über die Entwicklung des Schulwesens der Region nach 1945 berichtete.

Hannes Hothan war in all seinen Aktivitäten immer ein politisch und sozial denkender Mensch.

Die frühen Kindheits- und Jugenderfahrungen machten ihn zu einem Verfechter demokratischer Grundprinzipien.

Von der Junglehrerzeit an bis in seine letzten Tage galt sein Interesse der Bildung und Erziehung in der demokratischen Gesellschaft.

Für ihn ermöglichte die Schule den Weg in die Zukunft, sie stellt die Weichen, dessen war er sich immer bewusst.

Hannes Hothan bleibt unvergessen.