Langjähriger Vorsitzender Klaus Kluth geehrt
Der GEW-Kreisverband Leer traf sich am Donnerstag, 18.10. im „Tatort Taraxacum“ in Leer zu einer erweiterten Vorstandsitzung. Eingangs wurden zwei Mitglieder für ihre 40-jährige Mitgliedschaft in der Bildungsgewerkschaft geehrt. Armin Sprenger arbeitet seit 1972 im Vorstand des Ortsverbandes Rheiderland mit. Ein weiterer Jubilar war der Rektor der Möörkenschule Klaus Kluth, der ebenfalls seit 1972 für die Ziele der GEW eintritt. Kluth hatte insgesamt 17 Jahre lang den Kreisvorsitz inne, so lange, wie seit Bestehen des Kreisverbandes kein anderer.
Im Anschluss daran wurde die Mitgliederehrung im Heimathaus nachbereitet. Allgemein wurde der festliche Rahmen, die Örtlichkeit und auch der Zuspruch seitens der Mitgliedschaft gelobt. Ein besonderer Dank ging an H.-O. Saatkamp, der die Veranstaltung mustergültig vorbereitet hatte. Anschließend wurde ein neuer Ehrungsmodus beschlossen: Künftig soll im Wechsel mit der Kreismitgliederversammlung alle zwei Jahre eine festliche Ehrung stattfinden.
Weiterhin wurden folgende Beschlüsse gefasst: Für das Kreisbüro soll ein neuer PC angeschafft werden. Außerdem beschließt der Vorstand, die Kreismitgliederversammlung am 14.03.2013 stattfinden zu lassen. Alle Teammitglieder des amtierenden Vorstandes werden erneut kandidieren, junge Kolleginnen und Kollegen sollen jedoch angesprochen und zur Mitarbeit bewegt werden.
Inhaltlich stand insbesondere die Schulsituation im Rheiderland auf der Agenda. Toni Kofoet von der Oberschule Bunde berichtete davon, dass seine Schule den enormen Zulauf von Fünftklässlern aus dem Bereich der Stadt Weener kaum bewältigen könne. Über 40 Schüler hätten sich nicht für die Phönix-Schule (Hauptschule) oder die Karl-Bruns-Realschule in Weener, sondern für den Besuch der Oberschule Bunde entschieden. Die Folgen seien eine Unterrichtsversorgung von nur mehr 93% und Wanderklassen. Toni und alle Teilnehmer wiesen darauf hin, dass der Oberschulbegriff ein dreister Etikettenschwindel sei, denn hier klängen Versprechungen an, die nicht eingelöst werden könnten: So könne man an der OBS kein Abitur machen und das gemeinsame Lernen beschränke sich auf die 5. und 6. Klassen. Ab der 7. Klasse werde rigoros nach Haupt- und Realschülern sortiert. Wer wirklich für gemeinsames Lernen sei, müsse eine Integrierte Gesamtschule für Weener anstreben.
Dieser Forderung nach einer IGS in Weener schloss sich der gesamte GEW-Kreisvorstand an. Man dürfe nicht durch vorschnelles Schaffen von Fakten, -es gibt politische Bestrebungen schon zum kommenden Schuljahr 2013/14 eine OBS in Weener einzurichten-, realistische Chancen auf ein längeres gemeinsames Lernen vertun. In diesem Zusammenhang erläuterte Dieter Müller die Zusammensetzung und Zielsetzung der „Arbeitsgruppe Schulstruktur“ in Weener. Er forderte, dass diese AG nicht zum „Erfüllunggehilfen zur Errichtung einer OBS“ werden dürfe. Die GEW müsse hier Flagge zeigen. Nach der Landtagswahl könnte eventuell vieles möglich sein, was gegenwärtig rechtlich nicht realisierbar ist: Nämlich eine kleine drei- oder vierzügige IGS in Weener. Die GEW im Kreis Leer will diese Option auf jeden Fall auf den Prüfstand stellen. Die Verantwortlichen des Landkreises und der Kommunalpolitik sollen daher von der GEW im Spätherbst zu Sondierungsgesprächen eingeladen werden. Federführend soll hier der Ortsverband Rheiderland sein; Vorsitzer Hasso Rosenthal wird zu einer diesbezüglichen Sitzung zeitnah einladen.